Wenn ich diesen Artikel schreibe, ist unser Diözesantreffen schon wieder zwei Wochen her. Ein schönes Wochenende Anfang Juli im Bildungsforum der Barmherzigen Schwestern in Untermarchtal, 30 km südlich von Ulm. So um die 30 GCLer waren aus der gesamten Diözese zusammengekommen; besonders war und ist mir bis heute der geistliche Weg in Erinnerung, den unser Diözesanteam mit uns gegangen ist. Vergangenes Mal hatten wir mit Maria Boxberg eine hochkarätige Referentin, dieses Mal hat uns das Diözesanteam in eigener Vorbereitung mitgenommen in das 1.Buch der Könige, genauer zum Propheten Elija und zu dessen ganz persönlicher Lebenskrise.
Die entsprechenden Stellen gehören mit zu den Promi-Stellen in der Bibel, wenn man das so nennen mag: das beeindruckende Gottes-Gericht zwischen Jahwe und Baal, die Stelle unter dem Ginster-Strauch und das Umsorgt werden vom Engel, der Rückzug in die Höhle und ganz besonders dann die Begegnung mit dem lebendigen Gott in der „Stimme verschwebenden Schweigens“. Danach ist er bereit für den neuen Auftrag, der Elija zurückführt an die Stätten des Konflikts.
Dass ich Gott begegne nicht auf dem Höhepunkt des Erfolges, sondern auf dem Tiefpunkt der Erfolglosigkeit, dass ich das Machen loslassen muss, damit Begegnung geschehen kann, und dass die Lebenskrise des Elija Vorbild sein kann für die Krisen meines Lebens und die Krisen der Kirche, war ermutigend und bereichernd.
Verschiedenste Methoden hatten sie sich dazu überlegt. Zentral waren die fünf Stationen aus 1 Könige 18 und 19: 1. Der Kampf zwischen Jahwe und Baal, 2. Die Verzweiflung des Elija, 3. Das Angerührt werden 4. Die Begegnung mit Gott und 5. Der neue Auftrag. Fragen zur Einzelbesinnung, Zweiergespräch, der Austausch in Kleingruppen und im Plenum wechselten mit fachlichen Impulsen aus Theologie, Spiritualität und Psychologie ab. Immer begleitet durch eine liebevoll gestaltete Mitte, die uns den Weg des Elija sinnlich vor Augen hielt, und die entsprechenden Musikstücke aus dem Oratorium „Elias“ von Mendelssohn.
Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle unserem Diözesanteam für die Mühe, die sie sich mit dem Wochenende gemacht haben. Sie haben uns in schwierigem Alltag wirklich Nahrung gegeben.
Drumherum standen Berichte und der Austausch beim Essen, in den Pausen und natürlich abends in der Bar. Herausgehoben sei der Bericht über die Arbeit des Euro-Teams, welcher den Sonntag- vormittag prägte, dessen Neuwahl und Überlegungen zu neuen Aktivitäten.
Abgerundet hat das Wochenende die Eucharistiefeier am Sonntagvormittag, die durch den lebendigen Austausch vorher fast, aber nur fast zu kurz gekommen wäre. Ein großartiges Wochenende, eigentlich ein Familientreffen der diözesanen GCL-Familie.
Michael Becker